ELZONRIS® (Tagraxofusp) – First-in-Class

ELZONRIS® ist zugelassen als Monotherapie zur Erstlinien-Behandlung erwachsener Patienten mit BPDCN. ELZONRIS® ist das erste und einzige für diese seltene Erkrankung zugelassene Arzneimittel.1
ELZONRIS® ist ein rekombinantes Fusionsprotein bestehend aus humanem IL-3 und einem verkürzten Diphterie-Toxin. ELZONRIS® führt zielgerichtet zur Apoptose der BPDCN-Zellen, indem es deren Proteinbiosynthese hemmt.1
Die Therapie mit ELZONRIS® nutzt die Biologie der BPDCN und bestätigt die Relevanz von CD123 als diagnostischer Marker und als therapeutisches Target.1-6
ELZONRIS® ist zumeist gut verträglich mit einem beherrschbaren Nebenwirkungsprofil.1,7
ELZONRIS® liefert ein schnelles und anhaltendes Ansprechen.1,7 Dies unterstützt das Erreichen des primären Therapieziels – einer möglichst kompletten Remission, nach Möglichkeit gefolgt von einer konsolidierenden Stammzelltransplantation (HSCT).
Der einzigartige Wirkmechanismus von ELZONRIS® (Tagraxofusp) nutzt die Biologie der BPDCN.1,2
ELZONRIS® wird angewendet als Monotherapie zur Erstlinien-Behandlung von erwachsenen Patienten mit Blastische Plasmazytoide Dendritische Zellneoplasie (BPDCN).1
  • ELZONRIS® ist ein Cytotoxin und besteht als rekombinantes Fusionsprotein aus humanem Interleukin 3 (IL-3) und einem verkürzten Diphterie-Toxin (DT), d.h. aus der katalytischen Domäne und der Translokationsdomäne des DT.
  • Über die IL-3-Domäne bindet ELZONRIS® an den IL-3 Rezeptor (IL-3R, CD123) und wird internalisiert.
  • Die katalytische Domäne des DT hemmt irreversibel den Elongationsfaktor 2 und blockiert damit die Proteinbiosynthese.
ELZONRIS® führt zur Apoptose der BPDCN-Zellen.
CD123 ist diagnostischer Marker und therapeutisches Target zugleich.
Anders als bei normalen Zellen ist der IL-3-Rezeptor-α (CD123, α-Kette des IL-3-Rezeptors) auf BPDCN-Zellen deutlich überexprimiert.2,3,8,9 Dies bietet dem DT die Möglichkeit, die malignen BPDCN-Zellen gezielt zu erreichen und normales Gewebe weitestgehend zu schonen.
Durch die Überexpression auf BPDCN-Zellen (ca. 95%) und die geringe Expression auf gesunden Zellen2,3,8,9 kann CD123 nicht nur als ein zentraler diagnostischer Marker dienen, sondern auch als therapeutisches Target für eine zielgerichtete Behandlung von BPDCN genutzt werden.
Der Wirkmechanismus von ELZONRIS®
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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels ELZONRIS® (Tagraxofusp) – Fachinformation
ELZONRIS® ist die erste und einzige zugelassene Behandlung für BPDCN.
In der größten prospektiven klinischen Prüfung an Patienten mit nicht vorbehandelter BPDCN wurde ELZONRIS® in einer offenen, multizentrischen klinischen Studie der Phase 1/2 geprüft (n=65). Die zulassungskonforme Kohorte bestand aus 29 Patienten. Diese Patienten erhielten eine Dosis von 12μg/kg Körpergewicht.1,10,11
Wirksamkeit in der zulassungskonformen Kohorte (n=29)1,10,11
90%
Gesamtansprechrate
72%
Komplette Remission* [CR/CRc]
45%
Überbrückt zur Stammzelltransplantation
25,8
Monate
Medianes Gesamtüberleben
ELZONRIS® als Erstlinientherapie erreichte eine Gesamtansprechrate von 90%.
72% der Patienten erreichten eine komplette Remission.*,1,10,11
45% der Patienten der zulassungskonformen Kohorte wurden zur Stammzelltransplantation überführt.1,10,11
Unter der Therapie mit ELZONRIS® konnte ein medianes Gesamtüberleben von 25,8 Monaten erreicht werden.+,1,10,11
* Komplette Remission (CR) und komplette klinische Remission (CRc).
+ Langzeitüberleben wird noch beobachtet

ELZONRIS® ist eine zielgerichtete Therapie und zeigt im Gegensatz zur Chemotherapie keine kumulativen Nebenwirkungen. Laut Fachinformation ist daher nach dem ersten Zyklus eine ambulante Behandlung möglich.

Für weitere, ausführliche Informationen zu den wissenschaftlichen Daten zu ELZONRIS® sind wir natürlich sehr gerne für Sie da.
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels ELZONRIS® (Tagraxofusp) – Fachinformation)
ELZONRIS® lieferte ein schnelles, anhaltendes Ansprechen und adressiert so die Therapieziele in Bezug auf Ansprechraten, Gesamtüberleben und die Möglichkeit einer Stammzelltransplantation.7
ELZONRIS® wird in klinischen Studien für weitere Indikationen untersucht. Informationen zum Studienprogramm von ELZONRIS® finden Sie über folgende Links (oder auf clinicaltrials.gov).
Akute myeloische Leukämie (AML), refraktär/rezidiviert
Chronische myelomonozytäre Leukämie (CMML)
Myelofibrose (MF)
ELZONRIS®: Dosierung und Anwendung in der Übersicht1
Verabreichung einmal täglich an den Tagen 1 bis 5 eines 21-tägigen Zyklus
  • Der Behandlungszeitraum kann bei Behandlungsverzögerungen bis zum Zyklustag 10 verlängert werden.
Dosierung nach Gewicht
Die empfohlene Tagesdosis von ELZONRIS® beträgt 12μg/kg Körpergewicht.
  • Es ist keine Dosisanpassung für Patienten über 65 Jahren erforderlich.
Intravenöse Infusion über 15 Minuten
  • Inklusive der Spülung mit der NaCl-Lösung nach der Infusion.
  • Die Zubereitung von ELZONRIS® erfolgt durch den Apotheker.
Der erste Zyklus wird stationär verabreicht.
Die Patienten müssen nach der Infusion mindestens 24 Stunden lang auf Anzeichen und Symptome einer Überempfindlichkeit oder eines Kapillarlecksyndroms (Capillary Leak Syndrome, CLS) überwacht werden.
Folgende Zyklen können ambulant durchgeführt werden.
Die nachfolgenden Behandlungszyklen können sowohl stationär als auch ambulant in einem geeigneten Patientenversorgungszentrum verabreicht werden. Dies sollte für die Intensivüberwachung von Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen entsprechend ausgerüstet sein.

Für alle medizinischen Fachkräfte, die an der Anwendung von ELZONRIS® interessiert sind, stellen wir gerne weitergehendes Informationsmaterial zur Verfügung.

Sie möchten einen BPDCN-Patienten mit ELZONRIS® behandeln? Stemline Therapeutics ist es ein Anliegen, Sie und Ihre Mitarbeiter umfassend über BPDCN und die Behandlung mit ELZONRIS® zu informieren. Wir bieten Schulungen für Sie und Ihr Team an.
ELZONRIS® ist zumeist gut verträglich mit einem beherrschbaren Nebenwirkungsprofil.
Die Sicherheit von ELZONRIS® wurde bei 176 Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen beurteilt, darunter 89 Patienten mit BPDCN.*,1
* 4 klinische Studien, in denen 88% der Patienten 12 μg/kg Körpergewicht ELZONRIS® als Monotherapie erhielten.
MedDRA-Systemorganklasse Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse
≥ Grad 3
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Häufig
(≥ 1/100 bis < 1/10)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Thrombozytopenie Febrile Neutropenie
Anämie
Neutropenie
Leukopenie
Lymphopenie
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Tumorlysesyndrom
Hyperglykämie
Hypoalbuminämie
Hyponatriämie
Erkrankungen des Nervensystems Synkope
Gefäßerkrankungen Kapillarlecksyndrom
Hypotoniea
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Hypoxie
Lungenödem
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Fatigueb
Untersuchungen Erhöhte Transaminasenc
a: Einschliesslich verfahrensbedingter Hypotonie, orthostatischer Hypotonie; b: Einschliesslich Asthenie, Lethargie; c: Erhöhte Werte im Leberfunktionstest, erhöhte Leberenzyme (z. B. ALT / AST).
Die vollständige Liste der unerwünschten Ereignisse ist in der Fachinformation unter 4.8 Nebenwirkungen zu finden.
Die häufigsten Nebenwirkungen der ELZONRIS®-Behandlung waren eine Erhöhung von Leberenzymen, eine Thrombozytopenie und das Auftreten des Kapillarlecksyndroms (Capillary Leak Syndrome, CLS). Durch ein Monitoring des Albuminspiegels und des Volumenstatus sowie vorübergehendes Aussetzen der Behandlung bei entsprechenden Anzeichen kann Letzteres weitgehend vermieden werden.7
Das Kapillarlecksyndrom ist eine Nebenwirkung von ELZONRIS®, die bei frühem Erkennen gut behandelt werden kann.
Das CLS ist eine schwerwiegende und ohne Behandlung potenziell tödliche Nebenwirkung der ELZONRIS®-Therapie. Bei der Mehrheit der Patienten, bei denen ein CLS auftrat, wurde dieses im 1. Behandlungszyklus beobachtet. Im Allgemeinen kam es in den nachfolgenden Zyklen nicht zu einem Wiederauftreten.*,1
* Von den 25 Patienten, die nach dem Auftreten eines CLS die Behandlung wieder aufnahmen, kam es nur bei 1 Patienten zum Wiederauftreten des CLS. Die mediane Zeit bis zum Auftreten des CLS war kurz (6 Tage), und bis auf 2 Patienten trat das CLS bei allen erstmals in Behandlungszyklus 1 auf. Bei keinem Patienten trat das CLS erstmals nach Zyklus 2 auf.
Häufige Anzeichen und Symptome für ein CLS sind: Hypoalbuminämie, Gewichtszunahme, Ödem, Hypotonie
CLS – Management und Prävention
Vor Therapie sollten die behandelnden Ärzte und das Team entsprechend geschult sein, um rechtzeitig frühe Anzeichen zu erkennen und geeignet zu reagieren.
Eine angemessene Untersuchung und das Monitoring von Patienten vor und während der Behandlung mit ELZONRIS® gemäß AGÖB umfasst:1
  • ALBUMIN: Sicherstellen, dass der Serumspiegel vor dem ersten Behandlungszyklus mit ELZONRIS® ≥ 3,2 g/dl beträgt.
  • GEWICHT: Vor der Infusion prüfen, ob das Körpergewicht ≥ 1,5 kg höher ist als am Vortag.
  • ÖDEM: Auf neu aufgetretene oder sich verschlimmernde Ödeme untersuchen.
  • BLUTDRUCK: Behandlungsunterbrechung bei systolischem Blutdruck ≤ 80 mmHg.
Wir sind für Sie da.
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ELZONRIS® ist in der EU zugelassen als Monotherapie zur Erstlinien-Behandlung von erwachsenen Patienten mit BPDCN. ELZONRIS® ist das erste und einzige für diese seltene Erkrankung zugelassene Arzneimittel.
Die korrekte, zeitnahe Diagnose und die erfolgreiche Behandlung von BPDCN erfordert in hohem Maß interdisziplinäre Zusammenarbeit.
  • In den meisten Fällen geht die BPDCN mit kutanen Manifestationen einher. Daher ist das frühzeitige Erkennen durch den Dermatologen und die rasche, korrekte Diagnose durch den Pathologen entscheidend für das Therapieergebnis.
  • Ziel der Therapie durch den Hämato-Onkologen ist eine rasche, komplette Remission, nach Möglichkeit gefolgt von einer konsolidierenden Stammzelltransplantation (HSCT).
Literatur
  1. ELZONRIS® (Tagraxofusp). Fachinformation. 01/2022.
  2. Frankel AE et al. Activity of SL-401, a targeted therapy directed to interleukin-3 receptor, in blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm patients. Blood. 2014;124(3):385–392.
  3. Laribi K et al. Blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm: from origin of the cell to targeted therapies. Biol Blood Marrow Transplant. 2016;22(8):1357–1367.
  4. Pagano L et al. Blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm: diagnostic criteria and therapeutical approaches. Br J Haematol. 2016;174(2):188–202.
  5. Pemmaraju N. Novel pathways and potential therapeutic strategies for Blastic Plasmacytoid Dendritic Cell Neoplasm (BPDCN): CD123 and beyond. Curr Hematol Malig Rep. 2017;12(6):510–512.
  6. Pemmaraju N, Konopleva M. Approval of tagraxofusp-erzs for blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm. Blood Adv. 2020;4(16):4020–4027.
  7. Geissler K et al. New Drugs Statement Tagraxofusp – eine neue therapeutische Option in der Behandlung der blastischen plasmazytoiden dendritischen Zellneoplasie (BPDCN). Internationale Zeitschrift für ärztliche Fortbildung. 2021; Nr. 19; ISSN 1726-0027.
  8. Pagano L et al. Blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm with leukemic presentation: an Italian multicenter study. Haematologica. 2013;98(2):239–246.
  9. Facchetti F et al. Neoplasms derived from plasmacytoid dendritic cells. Mod Pathol. 2016;29(2):98–111.
  10. Pemmaraju N et al. Tagraxofusp in blastic plasmacytoid dendritic-cell neoplasm. N Engl J Med. 2019;380(17):1628–1637.
  11. Pemmaraju N et al. JCO 2022; in press
  1. Riaz W et al. Blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm: update on molecular biology, diagnosis, and therapy. Cancer Control. 2014;21(4):279–289.
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  5. Facchetti F et al. Blastic plasmacytoid dendritic cell neoplasm. In: Swerdlow SH, et al, eds. WHO Classification of Tumours. Pathology and Genetics of Tumours of Haematopoietic and Lymphoid Tissues. 4th ed. Lyon, France: IARC Press; 2008:145-147.Frankel AE et al. Blood. 2014;124(3):385–392.
  6. Pemmaraju N et al. Tagraxofusp in blastic plasmacytoid dendritic-cell neoplasm. N Engl J Med. 2019;380(17):1628–1637.